Ganesha Mudra – Yoga mit den Fingern III.

Ganesha Mudra

Ganesha Mudra (c) Bernd Franzen

Ganesha Mudra macht mir im Moment besondere Freude. Einfach weil ich merke, dass ich diese Geste schon häufiger auch unbewusst angewendet habe. Es ist eine durchaus auch kraftvolle Übung die wunderbar neben diversen Streckungen etwa in ein morgendliches Aufwachritual passt. Überhaupt machen mir diese kleinen Symbole oder Gesten beim Üben viel Vergnügen und lassen mich vieles ganz oder wieder neu erleben.

Über Ganesha hat sich Diana auf ihrem Yogablog schon geäußert. Hier mag genügen, dass es sich um eine elefantenköpfige Gottheit handelt, die sich nicht nur in Indien großer Beliebtheit erfreut. Bei mir ist er in Erinnerung als eine Art Hausgott, der Glück für die Wege oder Tätigkeiten der Menschen bringt. Es ist eine freundliche Gottheit, die Weisheit und Intelligenz verkörpert.

Zugeschriebene Wirkungen
Wie man beim Üben merken wird, handelt es sich letztlich um eine sehr gut steuerbare Dehnung – im Yogadeutsch: „Öffnung“ – des Brustraumes. Der Brustraum ist auch der Herzraum, anahata nach der Chakrenlehre. Aber auch ohne sich in diese Denkgebäude einzuklinken: Wir sehen ganz selbstverständlich Qualitäten wie die Liebe im Herzen angesiedelt. Und aus dieser Sichtweise erschließt sich auch die Bedeutung von Ganesha Mudra. Diese Mudra öffnet den Brustraum, anahata, eröffnet uns so dafür Mut, Liebe, Offenheit und Zuversicht für unsere Mitmenschen. Und ich finde nichts dabei, sich diese Qualitäten auch gleich selber mitzuteilen.

Ganesha

Ganesha (c) elycefeliz / flickr.com

Ganesha Mudra öffnet den Brustraum, gibt ein Gefühl von Weite. Das kann man als Lösen von Verspannungen in diesem Raum wahrnehmen. Sehr hilfreich, wenn z.B. die Bronchien verkrampft sind. Der Kreislauf kommt ganz nebenbei auch in Schwung. Wenn man aber liest, dass die Herzmuskeln durch solches Üben gestärkt werden, kann ich dem nicht mehr folgen. Auch wenn dieses Mudra durchaus kraftvoll geübt werden kann – es ist und bleibt ein symbolisches Üben. Ich könnte nicht Ygoa praktizieren und unterrichten, wenn ich nicht von der tiefen Wirkung überzeugt wäre. Ausdauertraining im niederschwelligen Bereich (Cardiotraining)  kann nicht durch ein Mudra eretzt werden. Über die „realen“ Wirkungen von (Yoga)Übungen müsste ich gelegentlich mal einen eigenen Beitrag schreiben.

Üben
– Linke Hand mit der Handinnenfläche nach außen vor die Brust halten.
– Mit der rechten Hand (hier Handaußenseite nach außen) in die linke einhaken.
– Die Hände in Herzhöhe vor die Brust nehmen.
– In der Ausatmung die Hände eingehakt lassen und kräftig auseinanderziehen. In der Einatmung die Spannung loslassen.
– etwa 6 bis maximal 10mal wiederholen. Dann die Hände auf das Brustbein ablegen und kurz nachspüren.
– Mit der rechten Handfläche nach außen wiederholen.

Tipp und Hinweis: Beim Auseinanderziehen der Hände auf die Schultern achten. Die Schultergelenke bewegen sich von den Ohren weg und tendenziell nach hinten. Und trotzdem hat das Brustbein die Tendenz nach vorne zu gehen. Die „gerichtete innere Aufmerksamkeit“ (drishti) kann sich gerne auf den Raum zwischen den Händen und dem Herzraum konzentrieren. Wie ich finde eine wunderbare Übung um sich die Technik von drishti vertraut zu machen. Nicht zuletzt darum, weil ich mich auf den eigenen Liebesraum konzentrieren darf. Meine Übungsweise verstärkt das jedenfalls deutlich.

Und die Affirmation?
Beherzt, offen und zuversichtlich begegne ich mir und meinen Mitmenschen.

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