Wirkung und Wirksamkeit

Manche Sprüche haben es in sich. Jedenfalls der von Gandhi , dass wir die Veränderung sein sollen, die wir in der Welt sehen wollen.

wegweiser Der Spruch hatte mich in der letzten Woche „angefallen“ und ich habe ihn für den gestrigen Tag voreingestellt. Nur tiefer überdacht hatte ich ihn nicht. Am Wochenende bin ich in den Vorstand der DCCV gewählt worden und jetzt hat der Spruch mehr Bedeutung für mich, als ich ihm noch vor 5 Tagen zugebilligt habe.

In ein Amt gewählt zu werden ist für sich genommen jetzt nichts wirklich weltbewegendes, auch wenn es unser familiäres Leben ganz schön durcheinanderwirbelt und es manch ein Wochenende mehr Unterwegssein und so manche Nacht mehr Arbeit bringen wird. Die neuen Ansprüche werden erst einmal das äußere Leben entscheidend beeinflussen. Nur bewegen im Sinne einer Fortentwicklung wird diese Geschichte nicht viel …

… es sei denn, sie bringt auch die Veränderung im Selbst.

Wer einmal in einem (beliebigen?) Verein aktiv war, kennt die vielen Hahnenkämpfe die stattfinden. Auch in einem Verband der Gesundheitsselbsthilfe ist das nicht anders. Es wird um Entscheidungen gerungen und jeder sieht nach Möglichkeit schon das Ende der Welt, wenn sie denn anders ausfällt, als das, was man sich so vorgestellt hat. Und schon gerät man in die obskursten Auseinandersetzungen. Das scheint so notwendig zu sein, menschlich eben. Besonders hilfreich ist es allerdings oft nicht, vor allem, wenn wichtige Entscheidungen vertagt werden.

Am selben Wochenende habe ich einen Vortrag über komplementäre Methoden in der Medizin gehört. Ein Aspekt daran hat mich besonders beschäftigt und tut das auch jetzt noch.

Ein Medikament hat eine Wirkung. Aspirin z.B. bei vielen Formen von Kopfschmerzen. Eine Tablette und die Kopfschmerzen sind weg. Aber bewirkt dieses Medikament auch etwas, ist es wirksam?

davidstern-1Doch wohl nur, wenn die Kopfschmerzen ein singuläres Ereignis sind. Das pflegen aber Kopfschmerzen in den meisten Fällen nicht zu sein. Sie sind der Ausdruck von etwas anderem, haben einen Grund. Wenn es die abendliche Flasche Wein ist, dann sind zwar die Kopfschmerzen weg, aber die sonstigen Probleme wie Müdigkeit, Schlappheit und andere Katersymptome sind weiter vorhanden, wenn auch erträglicher. Vielleicht sind diese Kopfschmerzen auch ein Symptom einer schlimmeren Störung, etwa eines Alkoholismus. Spätestens dann bewirkt Aspirin nichts. Da hilft es nur mit dem Trinken aufzuhören. Alkoholismus bleibt Alkoholismus … auch ohne Kopfschmerzen. Aspirin ist dann nicht wirksam.

Wirkung oder Wirksamkeit, der Unterschied scheint sehr klein zu sein, ist aber in der Praxis der entscheidende.

Und so hat die Wahl in einen Vorstand erstmal eine Wirkung. Wenn sie auch noch wirksam werden soll, dann stehen wohl noch eigene Veränderungen ins Haus.

foto: traumfaengerin / photocase.de; Manfredo / pixelio.de

5 replies on “Wirkung und Wirksamkeit”

  1. Pingback:“Im Alltag leben” - Blog » Blog Archive » Ein Jahr im Vorstand der DCCV

  2. Aber bitte 🙂
    Aber ich hör‘ jetzt auf bei dir zu schreiben, sonst denken die Leut‘ noch, wir hätten was miteinander, wenn man sich die aktuellen Kommentare betrachtet. 😉

  3. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl.
    Außerdem wünsche ich dir, dass es dir gelingt durch dein Tun und Handeln, die Veränderungen im Verein herbeizuführen, die du dir für ihn wünschst.
    Christa

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