Yoga, Yogis und Internet

hand-am-fussDem Yoga und den Menschen die Yoga betreiben, wird ja oft eine gewisse Internetferne nachgesagt. Und wenn man sich in der deutschsprachigen Szene umsieht, scheint sich das Bild auch zu bestätigen. Einige Yogaseiten aus dem Bereich Poweryoga bzw. andere amerikanisch geprägte Stile, bei denen ich nie sicher bin, wo die Meditationsgymnastik aufhört und der Yoga anfängt, haben zwar Webseiten, die aber irgendwie leicht steril daher kommen. Auch die Zeitschriftenseiten wie die von yoga-aktuell machen nicht den Eindruck von sehr hohem Traffic.

Es gibt zwar ein paar große Seiten wie die von Yoga-Vidya, aber zumindest in interaktiven Bereichen wie Foren ist meist nicht viel los. Jedenfalls verglichen mit vielen andern Themen.

Das hat sicherlich auch Gründe in einer bestimmten Lebensführung, die der Yoga begünstigt. Auf der anderen Seiten kann man auch eine internetkompatible Lebensführung mit Yoga finden. Mit Christoph Harrach blogged ein ‚bekennender‘ Yogi unter karmakonsoum.de. Das ist jetzt kein ausgesprochenes Yoga-Blog, sondern eher dem LOHAS verpflichtet, aber durchaus ein Hinweis darauf, dass eine yogische Lebensweise nicht zwingend zum Internet inkompatibel ist.

laptopZwei Dinge haben mich bewogen, das Thema aufzugreifen. Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) hat die Tage sein regelmäßiges Rundschreiben an die Mitglieder verschickt. Neben einigen Verbandsinterna fand ich folgenden Hinweis denkwürdig: „Bitte denken Sie daran, dass aus professionellen Berufen der PC für E-Mails und Homepages nicht mehr wegzudenken ist und Sie als Yoga-LehrerIn, auch aus Sicht Ihrer KursteilnehmerInnen und potentiellen Kunden, als wichtiges Medium gilt.“ Mal abgesehen, dass ich das Rundschreiben noch nicht gesehen hatte und das Thema Teilnehmer/Kunden heute Mittag aufgegriffen hatte: Den Tipp als professioneller Yogalehrer – wenn schon nicht im Besitz eines eigenen Zuganges ins Internet – doch seine E-Mails über Internetcafés oder andere öffentliche Zugänge abzuwickeln, fand ich dann doch … äh … professionalisierbarer.

Der andere Grund mal auf das Thema zu schauen liegt schon ein paar Tage zurück. Ich hatte einen Spruch von den Seiten der Yogaschule Stuttgart zitiert. Weil mir die Inhalte der Seiten sehr imponieren, habe ich die Macher der Seiten angeschrieben um mir die Erlaubnis zu holen dort in einem größeren Rahmen Anleihen manchen zu dürfen. Zurück schrieb mir Rudolf Fuchs, der diese Seiten mit Inhalten füllt nach einem ausgedehnten Besuch hier im Blog u.a.: „Es ist sehr gut zu sehen, dass es außer dem vielen Wildwuchs auf diesem Gebiet [= Yoga] auch ernsthafte und würdige Annäherungen an unser großes Thema gibt.

Man mag mir einen gewissen Stolz für dieses Kompliment nachsehen – ich betrachte es als Aufforderung mich weiter um Yoga in dieser Forum zu bemühen. Aber verblüffend finde ich vor allem, dass Rudolf Fuchs – Jahrgang 1921 (ihr dürft gerne rechnen) – sowohl für einen sehr quellenorientierten Yoga steht als auch ausgesprochen rege im Netz ist. Rudolf Fuchs blogged zwar nicht direkt, aber gibt z.B. einen wöchentlichen Übungsplan heraus. Das kann als Bloggen durchgehen und Rudolf Fuchs liegt damit bei der Suche nach Deutschlands ältestem Blogger durchaus auf den vorderen Plätzen.

drehsitz Die Tatsache des höheren Alters ist zwar eine nette Randbemerkung und auch Werbung für den Yoga, der auch im reifen Alter ausgesprochen frisch hält. Entscheidender finde ich aber, dass Yoga und Internet durchaus zusammen passen können. Es kommt halt darauf an, was man daraus macht und wie man es nutzt.

fotos: Jose Luis Jimenez / fotolia.com; freeday / pixelio.de; Lisa F. Young / fotolia.com

2 replies on “Yoga, Yogis und Internet”

  1. Hallo Monika,

    Wie kann ich im Alltag diese Bewusstseinsebene erreichen? Ich suche Menschen die wie ich versuchen, auf dem Meditationsweg höheres Wissen zu erlangen und mit mir ihre Erfahrungen austauschen möchten!

    auf „Im Alltag leben“ bist Du sozusagen mittendrin 🙂

    Nicht dass ich in Anspruch nehmen würde höheres Wissen anzustreben oder gar zu haben.

    Es geht hier eher um ‚tat vam asi‚, etwa: „Es geht um Dich“, also um die Erfahrung, dass alles Teil der Einheit ist: Das große Thema etwa der Chandogya – Unpanishad.

    Kleiner als ein Reiskorn ist das Selbst, kleiner als ein Gerstenkorn, kleiner als ein Senfkorn, kleiner als ein Hirsesamen, ja kleiner als der Kern eines Hirsesamens. Und doch auch wieder ist dies Selbst, im innersten meines Herzens wohnend, größer als die Erde, größer als der Himmel, ja größer als alle Welten.
    In der Übertragung von Svami Prabhavananada, auf Deutsch als „Die schönsten Upanischaden“ erschienen.

    Viele Grüße, Bernd

  2. Monika on

    Hallo! Ich gehe mit großer Freude den Yogaweg! Er gibt mir sehr viel Kraft für den Alltag. Ich habe gerade Quelltexte der Upinashaden gelesen und bin sehr berührt!
    Wie kann ich im Alltag diese Bewusstseinsebene erreichen? Ich suche Menschen die wie ich versuchen, auf dem Meditationsweg höheres Wissen zu erlangen und mit mir ihre Erfahrungen austauschen möchten!
    Ich lade alle die Yoga betreiben auf eine gesunde Ernährung wertlegen und die Verbundenheit mit ihrem höheren Selbst spüren, herzlich ein mir zu schreiben!

    Namste (Indische Grußgeste)
    Monika

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