Karmaauflösung – ein neues Wort vom 29.12.2006

steine-stapelAllgemein benutzt man, vor allem wenn man sich über Dinge lustig macht, Karma in der Bedeutung von: „Das (der, die) hat ein schlechtes Karma.“

Im Yoga kennt man Karma in der Bedeutung von „Folge von allen Handlungen“ die ein Individuum ansammelt. Schlechtes Karma kann durch gutes Karma neutralisiert werden. Das, was wir jetzt tun, also jede einzelne Handlung, beeinflusst unser Karma und schafft neues Karma für die Zukunft.

Letztlich sind wir selbst es, die unser Karma beeinflussen. Insoweit liegt unsere Spruchweisheit: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ nicht sehr weit von dieser Vorstellung.

Nach diesem Kurzausflug in die Yoga-Philosophie zum Thema dieses Beitrags. Die Wortwarte beobachtet Geschriebenes und gibt so gut wie täglich eine Liste von neuen Wörtern heraus. Und in der Liste vom 29.12. findet sich das Wort Karmaauflösung. Herausgefischt ist die Neuschöpfung aus einem Bericht der Financial Times Deutschland. Wenig schmeichelhaft – jedenfalls für seriöse Yogatreibende und auch für echte Lebensberater i.w.S. – handelt der Bericht über den Markt gegen Cash wahrsagenden Berater am Telefon:

… hat übersinnliche Kräfte, durch Energieübertragung der Engel löst sie angeblich „Blockaden, hilft bei schwerem Leid und widmet sich der Karmaauflösung aus früheren Leben“. Für nur 2,41 Euro pro Minute kann man sie auch außerhalb der Fernsehshow anrufen, ihre Dienste bietet sie seit ein paar Monaten auf einer Webseite an – zusammen mit 465 anderen Beratern, die ebenfalls „Engelkontakte“ offerieren.

Was mensch von dieser Form von „Lebensberatung“ halten mag, muß jeder für sich selber beantworten. Für mich liegt der Schlüssel in der einleitenden Erklärung des Begriffes Karma. Wir sind es selber, die unser Karma beeinflussen. Nicht für 2,41 EUR / Minute, sondern mit dem, was wir tun und leben.

haendeUnbestritten kann man dabei Hilfe benötigen. Bei Telefonberatung auf Sexhotline-Niveau wird man dabei wohl nicht die Richtige finden. Richtige Hilfe kostet zwar auch, aber eher Mühe und den Willen etwas zu ändern. Ein Lehrer kann dabei helfen, das ist aber eine andere Geschichte.

Im Bericht der Financial Times Deutschland gibt es noch einen viel schöneren Begriff als Karmaauflösung: „Vulgärastrologie“. Den kannte ich auch noch nicht und finde ihn mindestens so spannend …

fotos: Jürgen Acker / pixelquelle.de; S. Hofschlaeger / pixelquelle.de

13 replies on “Karmaauflösung – ein neues Wort vom 29.12.2006”

  1. Interessant sind immer die Diskussionen, ob eine Hilfeleistung, wenn sie von „überirdischen“ Kräften unterstützt ist Geld kosten darf.
    Karmaauflösung, da stimme ich Euch zu, kann immer nur durch einen selbst geschehen. Dennoch brauchen wir auch hin und wieder die Hilfe unserer Mitmenschen um die Augen mal in die richtige Richtung zu bewegen. Nur so können wir auch sehen, wo es wirklich klemmt.
    Von ** und co. halte ich persönlich auch nicht viel. Was nutzt es mir, wenn mir jemand etwas sagt, was ich eh schon längst weis?
    Die meisten Antworten sind in diesen Shows doch immer „Ja“ und „stimmt“. Und dafür geben die Menschen soviel Geld aus. Das Streicheln ihrer Seele scheint ihnen dies wert zu sein.

  2. Hi Claudius,

    wenn jeder selber sein Karma ändern können würde…einfach so…

    … wo steht „einfach so“?

    Es ist ein mühsamer Weg. Nur kann einem dem niemand abnehmen.

    Also bis irgendwann.

    Bernd

  3. claudius on

    Also es ist leider so wie ich gedacht habe.Man denkt sich etwas aus ohne genaues zu wissen…

    Was Du schreibst über Karma ist im Kern natürlich richtig,denn ohne „mich“ geht nix.Aber so wie Du es meinst natürlich totaler Quatsh-sorry,wenn jeder selber sein Karma ändern können würde…einfach so…
    Naja,das zeigt einfach dass der Weg der Information zuerst der wichtigste sein sollte,also wie Du selber geschrieben hast-nicht Bücher sondern Inhalte-also bitte bitte Inhalte ok…Somit hat sich die ganze Diskussion hier erledigt…für mich.

    Im übrigen,niemals gibt es Lösungen die auf einen Schlag alle Probleme lösen,das wird auch nirgendwo so gesagt.Jeder Mensch hat nämlich einen freien Willen.Das grösste Geschenk und Gesetz Gottes,das sagen alle ** dieser Welt – leider wird wenig drauf gehört im Endeffekt.
    Und abgesehen von seiner Karma kann er frei entscheiden was er macht oder nicht mit der einen oder anderen „Beratung“.Selbst bei der Kartenlegung oder Hellsicht ist es so,dass die anschliessende Erwartungshaltung gegenüber der Aussagen was in unserem Leben passieren könnte,wenn…ändern sich mit der Erawrtung dass es so passiert,weil die Ausgangposition da schon anders ist,also könnte gar nicht so eintreffen.Das wissen und sagen alle Doreen Kauerts dieser Welt,leider was die Menschen daraus machen,können die „Berater“ nicht mehr beeinflussen.
    Also erstmal Informationen aneignen…über Kartenlegen über Esoterik,über geistige Welten so vom 1 bis 2 Jahre und dann kann man ev.Kritik üben.

    Bis dann – irgendwann mal

    claudius

  4. Moin Claudius,

    Ja welche denn? Die die kostenlos sind,oder nicht? Das schreibst Du nicht.

    Für mich sind „Beratungsangebote“ die Dinge versprechen die nicht halbar sind, unseriös. Der Aufhänger hier war „Karmaauflösung“. Es gibt nur einen einzigen Menschen, der mein Karma beeinflussen kann. Nämlich ich selber.

    Für mich sind Versprechen – ausgesprochene oder suggerierte – wie: „Hier gibt es die Lösung für alle Probleme“ unseriös. Wenn dann noch Telefonabzocke mit kostenpflichtigen Warteschleifen dahinter hängen, ist das nur noch das Tüpfelchen, das diese Versprechen völlig absurd werden läßt.

    Mir ist durchaus klar, dass solche Dienste nachgefragt werden. Das Bedürfnis nach Lebenshilfe ist groß, die Erkenntnis, dass ich es nur selbst sein kann, der etwas ändert und dass das ein eher mühsames Geschäft ist, wird gerne verdrängt. Da sind die bunten Pillen von den Pharmazeuten oder das bequme Paket vom Eosteriker oder sonstigem Heilsversprecher sehr willkommen.

    Schön zu hören, dass hinter den Kulissen scheinbar mehr geleistet wird. Man mag mir aber verzeihen, dass ich dieser speziellen Telefon“beratung“ weiterhin sehr skeptisch gegenüber stehe.

    Viele Grüße

    Bernd

  5. claudius on

    Hi Bernd,

    prompte Antwort,wo gibt´s denn sowas…;)

    Naja also Du schreibst von Telefonseelsorge,Verbänden usw.Alles schön und gut,aber das eine schliesst das andere doch nicht aus.Ja,Du schreibst ja auch,es geht nicht ums Geldnehmen,weil machst selber Seminare usw.OK.Wenn man aber nach ganz oben geht und wieder das liest was da steht,ich muss doch zitierren:

    „Denn ** hat übersinnliche Kräfte, durch Energieübertragung der Engel löst sie angeblich “Blockaden, hilft bei schwerem Leid und widmet sich der Karmaauflösung aus früheren Leben”. Für nur 2,41 Euro pro Minute kann man sie auch außerhalb der Fernsehshow anrufen, ihre Dienste bietet sie seit ein paar Monaten auf einer Webseite an – zusammen mit 465 anderen Beratern, die ebenfalls “Engelkontakte” offerieren.

    Was mensch von dieser Form von “Lebensberatung” halten mag, muß jeder für sich selber beantworten. Für mich liegt der Schlüssel in der einleitenden Erklärung des Begriffes Karma. Wir sind es selber, die unser Karma beeinflussen. Nicht für 2,41 EUR / Minute, sondern mit dem, was wir tun und leben.“

    So – man gewinnt sofort den Eindruck dass,wenn dort stehen würde die besagte ** macht es kostenlos,verliert sofort das Ganze den Sinn als Kritik.
    Also geht es gar nicht um diese „Beratung“ (ich nehme es auch in die Anführungsstriche,weil man da Dinge unterscheiden muss) sondern nur ums Geld…
    Das hat mich gestört,und mich bewogen sofort etwas dazu zu schreiben…
    Nun weiter schreibst Du aber auch – Du kennst die Unterschiede und differenzierst deshalb genau,ich darf zittieren „Und da gibt es eben Angebote, die bei mir aus dem Raster fallen und wo ich mir das Recht nehme von schlichter Abzocke zu sprechen.“
    Ja welche denn? Die die kostenlos sind,oder nicht? Das schreibst Du nicht.Wenn es doch nicht ums Geld geht…dann schreib ich doch gar nicht darüber.
    Aaaa wenn es um unhaltbare Versprechungen geht…tja,welche denn?
    Also ich habe mal im NOvember bei AstroTv die besagte ** gesehen,und habe Ihre Sendugen beobahctet was Sie macht und wie Sie es macht.Man muss sich ja schon dafür Zeit nehmen.
    Also die meisten schuen sich irgendwas an,meistens nicht länger als 10-20 Minuten und schalten dann weg,dann macht jegliche Kritik keinen Sinn.
    Mich stört einfach nur,dann viele irgendwas ins Netz stellen,durch Artikel aus irgenwelchen Zeitungen beschönigen,und darauf eine schöne Kritik.
    Eines muss man tatsächlich differenzieren,und zwar
    das was am Bildschirm stattfindet ist natürlich keine „Lebensberatung“ wie es so oft geschrieben wird.Wenn,dann findet sie statt ausserhalb oder in den kostenlosen Gesprächen im Hintergrund und dauert im Schnitt 15-30 Minuten,da kann man schon einiges Besprechen,aber wer genauer hinschaut der weisst es auch.
    Naja,ich hab mal heute bisschen Zeit,deshalb hab mich bisschen ausgelassen.
    Have a nice weekend.

    claudius

  6. Hallo Claudius,

    wer sagt denn, ich hätte etwas gegen Dinge, für die man Geld bezahlen muß? Ich biete selber Kurse an, für die ich Geld nehme. Darin sehe ich kein Problem. Aber die Erwartung eines Ratsuchenden darf nicht ausgenutzt werden um mit unhaltbaren Versprechen Kohle zu machen.

    Ernsthafte Lebensberatung übernimmt Verantwortung, verlangt die Möglichkeit zur Rückfrage und … wenn man so will … begleitet.

    Die Telefonseelsorge – ein sehr seriöser Ableger der Telefonberatung – stellt diese Möglichkeit sicher durch Adressvermittlung und andere Hilfsangebote. Selbst arbeite ich für einen Verband der Gesundheitsselbsthilfe und mache in dem Zusammenhang auch Telefonberatung. Mir kommt es nicht in den Sinn bei Telefonberatung grundsätzlich von Unseriösität zu sprechen.

    Aber weil ich die Unterschiede kenne, differenziere ich recht genau. Und da gibt es eben Angebote, die bei mir aus dem Raster fallen und wo ich mir das Recht nehme von schlichter Abzocke zu sprechen.

    Ach so … durch das Ausleihen von Büchern wird man nicht sonderlich klüger. Man sollte sich schon mit den Inhalten beschäftigen (sorry, da konnte ich jetzt nicht widerstehen). Und nicht jedes Buch enthält tatsächlich wertvolle oder hilfreiche Inhalte.

    Viele Grüße

    Bernd

  7. claudius on

    mit e-mails beschimpft worden? Ojojoj…kein Wunder,wenn man etwas ins Netz stellt muss man immer damit rechnen.Vor allem aber wenn man ein Thema anschneidet weil man denkt irgendetwas verstehen zu müssen,dabei hat man davon keine Ahnung.Ich empfehle daher dem Verfasser dieses Threads dem Bernd erstmal in die Bibliothek zu gehen und nicht eins sonders ein Paar Bücher für die nächsten zwei,drei Monate auszuleihen.
    Leute die sich gerne am jeden Geldbetrag auslassen und meinen alles wo Geld im Spiel ist Betrug und am Besten wäre Alle hätten alles umsonst gemacht – tun mir Leid wirklich.Aber in die Kirche am Sonntag zu huschen wo der lieber Pfarrer auch die götliche Messe „umsonst macht“,wieso nicht.Die Krankenschwester im Spital pflegt uns natürlich auch umsonst da es ja Ihre Berufung ist und das macht sie um uns zu helfen und vom ganzen Herzen.
    Wenn ich den ganzen Tag Leuten was sagen muss weil die etwas von mir wissen wollen,nicht umgekehrt – dann muss ich damit verdienen sonst hab ich nichts zu essen.Und das hat mit ausnutzen nichts zu tun.
    Also erstmal mit Themen befassen und dann Kritik üben Leute,Kritik ist nämlich im gegensatz zu Lob das leichteste Handwerk.Überlegt euch das.
    Grüße.
    Claudius

    ach so,noch etwas.Wenn sich in die Warteschlange 100 Leute eintragen -sind in Wahrheit aber weitaus mehr,das geht ganz schnell,weil alle nämlich das gleiche denken dass sie gleich rankommen,und man für jeden ca.15 minuten Gespräch braucht,dann rechnte euch mal aus wann ich als 100. an die Reihe komme…

  8. Miriam on

    Hallo Michael,
    die Aussage bezüglich den unfreundlichen ** Damen, kann ich nur bestätigen. Man wird nich wie ein Kunde sondern wie ein Depp behandelt. Mir ist auch ähnliches passiert, ich war schon fast den Tränen nah, weil die Damen so unverschämt war.

    Wollt das nur mal los werden.

    Alles Liebe Miriam

  9. Michael Geist on

    Hallo **
    zurgern hätten wir Kontakt in dringenster Angelegheit mit Ihnen aufgenommen, versucht haben wir dies über ** da ist leider kein „ran“ kommen an Sie, wir haben uns schon in die Warteschleife eintragen lassen, nach 2 Tagen fragten wir nach, wie weit wir auf der Warteschleife sind – die sehr überdurchschnittlich unfreundliche Dame von ** (BEI SOLCH EINEM PERSOPNAL ÜBERHAUPT NICHT ZU EMPFEHLEN!!)hat uns erklärt wir müßen warten, was wir selbsteverständlich verstehen können, sie hat uns erklärt wenn wir nicht zu hause sind wenn sie anrufen werden wir aus der Liste gelöscht und wir müssen uns erneut eintragen. Als wir sagten wir können ja keine 3 Tage zuhause ans Telefon sitzen und warten um nicht gelöscht zu werden, sagte die Dame das wär unser Problem und wenn es uns nicht paßt werden wir gleich von der Warteliste gelöscht!! UNGLAUBLICH – NIE WIEDER **.
    Wenn es Ihnen irgendwie möglich ist, bitte ich Sie mich zu kontaktieren. Mit freundlichem Gruß M.Geist

  10. Daniela on

    Ich moechte da auch mal etwas zu sagen. Wenn ein echtes Medium sich am Leid der Menschen bereichert, dann wird dieses Medium bestraft von „denen da oben“. Die Geisteswelt ist nicht auf Profit aus, sondern ist dafuer da um uns zu helfen. Und ein echtes Medium wuerde das niemals tun. Von besagter Frau weiss ich nicht, ob sie wirklich mit der Geisteswelt spricht. Ich kann nur im allgemeinen etwas sagen. Und es gibt leider immer wieder schwarze Schafe, die denen, die wirklich etwas koennen, das Leben schwer machen und Misstrauen streuen. Schade eigentlich. Wir koennten von der geistigen welt (oder den Engeln) viel lernen. In diesem Sinne.
    Blessed be.

  11. Pingback:Hellseher im Fernsehen - Unterschätze Gefahr? » Silentwoods - Bösewicht Online

  12. Pingback:“Im Alltag leben” - Blog » Blog Archive » Indizien für Quacksalberei

  13. Nachschlag:

    Die Wortwarte ist wirklich ein schöner Platz um sich über neue Begriffe zu informieren, auch wenn man keine wissenschaftlichen Ziele dabei verfolgt, sondern nur einfach neugierig ist. Jetzt habe ich es bei der Abfassung des Beitrages versäumt mal nachzusehen, was die alten Tante Google so unter dem Begriff kennt: 30.300 Treffer für die Karmaauflösung deutet jetzt nicht auf einen wirklich unbekannten Begriff hin und der Begriff wird tatsächlich in gewissen Esoterikkreisen (nicht nur?) geläufig genutzt.

    Es kann ja auch eine ernsthafte Bedeutung dahinter stehen. Die ist aber – um im Thema zu bleiben – eben nicht per Abzock-Telefonhotline mit Bedeutung zu füllen.

    Auf der Wortliste vom 29.12. steht übrigens auch der Begriff „Vulgärastrologisch“ … ich schreibe die nächsten Beiträge dann wieder wieder tagsüber 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert