Fantasiereise zu einem Gedicht von Eichendorff – Reise zum Zauberwort

spieluhrSchläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen
triffst du nur das Zauberwort.

Joseph von Eichendorff

Fantasie BlumeFantasiereisen sind keine literarisch hochwertigen Schöpfungen und erheben auch keinen Anspruch in diese Richtung. Sie wollen Bilder und Gefühle anregen, Fantasie eben. Nicht mehr und nicht weniger. Die „inneren Werte“ solcher Fantasiereisen erschließen sich im meditativen Zustand, nicht in der intellektuellen Reflexion. Diese Fantasiereise wurde geschrieben für einen Meditationsgottesdienst, in dem das Gedicht Eichendorffs das Grundthema lieferte. Es geht um den inneren Zugang zum Zauberwort.

Zauberwort … wenn ich das Zauberwort treffe, finde ich gleichsam den Schlüssel. Ich kann mich auf den Weg machen, mein Zauberwort in mir selber zu finden.

/../

Ich wende mich meinen inneren Bildern zu. Die guten Bilder meiner Fantasie, die in mir sind kann ich hervorholen, wenn ich mich jetzt auf den Weg mache zu einer kleinen Reise auf der Suche nach dem Zauberwort.

So sehe ich mich auf einem geschäftigen Platz. Voller Menschen, voller Leben und Aktion. Ein Markt, ein Basar. Mein Blick geht über den Platz auf der Suche nach einer ruhigeren Stelle um das Zauberwort zu finden.

gasseEine Gasse tut sich auf. Gesäumt von Lampen und alten, gepflegten Häusern. Geschäfte sind darin. Ich gehe durch die Gasse und schaue mir die Auslagen der Geschäfte an. Viele bunte Dinge sehe ich, aber ich merke, dass hier kein Zauberwort zu finden ist.

Am Ende der Gasse liegt ein Gebäude. Es könnte ein Festsaal, eine Kirche oder Kapelle sein. Weit und einladend sind die Türen geöffnet die mir sagen: hier bin ich willkommen. Ich betrete den Raum. Ruhe empfängt mich. Alle Geschäftigkeit kann ich hier hinter mir lassen.

Ich schaue mich um. Finde einen Platz, der mich anspricht und lasse mich nieder. Lasse mich auf die Ruhe ein, die mich umgibt.

Vielleicht kommt ein Zauberwort, vielleicht auch nicht. Aber wenn es ein Zauberwort für mich gibt, dann ist es hier zu finden. Ich lasse mir Zeit.

/../

truheVor mir liegt eine Schachtel, die ich vor meinem inneren Auge klar sehen kann. Wenn ein Zauberwort kommt, so kann ich es hier hineinlegen. Wenn kein Zauberwort da ist, dann weiß ich sicher, dass diese Schachtel in diesem ruhigen Raum der Ort sein wird, wo ich ein Zauberwort finden werde.

Die Schachtel meiner Fantasie stecke ich in meine Tasche. Ich kann sie mitnehmen, wenn ich jetzt zurückgehe.

Ich verlasse den Raum mit seiner Ruhe. Gehe über die Gasse bis zum belebten Platz. Lasse noch einmal meinen Blick über die Szene schweifen und verabschiede mich vom Ort meiner Fantasie und kehre zurück ins Hier und Jetzt.

fotos: Naemi; Bildpixel; Tina / pixelio.de

2 replies on “Fantasiereise zu einem Gedicht von Eichendorff – Reise zum Zauberwort”

  1. hmm, das mit dem Verschwinden in eine andere Welt funktioniert nicht ganz so gut. Eine andere Welt in der eigenen zu finden, funktioniert oft sogar besser 🙂 Viele Grüße, Bernd

  2. Das klingt toll. Ich würde auch gern verschwinden in eine andere Welt. Einfach verschwinden. In eine Welt, die anders ist als diese. In der Frieden herrscht. In der man die Vögel singen hört, die Tiere und die Menschen friedlich miteinander leben. In der es keine Verbrechen gibt. Einfach nur Liebe. Das wäre ein Ort, an dem würde man sicher auch ein Zauberwort finden. Aber das wird wohl nicht passieren. Vielleicht irgendwann mal im Paradies. Finde den Artikel wirklich sehr gut gelungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert