Eine Yoga-Haltung – utthita hasta padangusthasana, die Beinstreckung mit Hand im aufrechten Stand

Kürzlich bin ich über http://www.yogabeans.com gestolpert. Hier werden einige Körperhaltungen des Yoga auf witzige Weise näher gebracht. Hier erlaube ich mir eine deutsche Übertragung eines Beitrages aus diesem Blog. Falls jemand die Akteure nicht kennen sollte … macht nichts. Die Yogawelt ist groß und macht auch vor Comic-Figuren nicht halt.

Hier also die teilweise etwas freiere Übertragung des Artikels von Yogabeans.com (nachüben auf eigene Faust auf eigene Gefahr!):

utthita hp 01

Frozone: „utthita hasta padangusthasana?! Was zum Teufel ist das?“
Pokey: „‘utthita‚ meint gestreckt, gedehnt; ‚hasta‚ meint Hand, ‚padangustha‚ ist der dicke Zeh und ‚asana‚ ist die Haltung.“
Frozone: „Verdammt, Du bist ein Pferd! Woher weißt Du sowas?“
Pokey: „Ich habe jahrelang im öffentlichen Fernsehen Karen Zebroff gesehen. Sie hat mein Leben verändert.“ [Anm. d. Übers. – adaptiert an hiesige Verhältnisse]
Frozone: „Oh, ich dachte schon, du wolltest mir erzählen du wärst die Reinkarnation eines Swamis oder ähnlicher Mist.“

utthita hp 02

Pokey: „Lass uns anfangen. Atme aus und stehe mit einem festen Fundament. – Du hast sehr kleine Füße.“
Frozone: „Iiich habe kleine Füße? Und das von einer Person mit Hufen.“

utthita hp 03

Pokey: „Vorläufig kannst Du mich als Unterstützung nehmen. Atme jetzt ein und lege deine Hände auf die Hüften und beginne deinen rechten Fuß vom Boden zu heben. Blicke über deine Nase zum Boden und finde vor Dir einen Punkt, den du fokussieren kannst. Diesen fokussierte Blick mit halb geschlossenen Liedern nennt man übrigens drishti. Er hilft dir ausgeglichen zu bleiben.“
Frozone: „Wenn ich heiße Laserbalken aus den Augen schießen würde, würde ich das glatt glauben.“
Pokey: „Doch, es ist ein weicher Blick. Der wird dich [trotzdem] stabil halten. Versuche es.“
Frozone: „Mist, du bist ein herrisches kleines Pony.“
Pokey (kichernd): „Also ist es wahr?“

utthita hp 04

Frozone: „Mist, meine Füße sind zu klein.“
Pokey: „Nein, deine Balance ist hervorragend. Ich habe dich bei der Arbeit gesehen. Wenn du gegen böse Roboter kämpfst, bist du ständig in Bewegung und rutschst auf deinem Esschild.“
Frozone: „Das ist ein wenig wie Surfen.“
Pokey: „Ja. Aber es benötigt einen anderen Satz von Gedanken und Muskeln um in der Ruhe zu balancieren. In der Bewegung ist deine Haltung entspannt und fließend. Die bewusste Absicht [zur entspannten und fließenden Haltung] ist aber auch in der ruhigen Pose gleich.“
Frozone: „Oh Mann! Das ist schwer, kleines Pony.“
Pokey: „Gar nicht schlecht, kleinfüßiger Superheld.“

utthita hp 05

Pokey: „Nun atme aus und versuche mit deinem Kinn dein Scheinbein zu berühren.“
Frozone: „Gaaaaahhhhhh!“

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Pokey: „Erlaube mir, dir zu assistieren.“
Frozone: „Danke dir.“
Pokey: „Nun, wenn Du mit deinem Kinn das Bein nicht berühren kannst … „
Frozone: „Es ist wohl verdammt klar, dass das nicht gehen kann.“
Pokey: „… dann komme so weit nach vorne wie du kannst. Halte deinen dicken Zeh und versuche die Distanz zwischen Füße und Kopf für fünf Atemzüge zu verringern.“
Frozone: „Kleines Pony, du forderst mich auf das Unmögliche zu tun.“
Pokey: „Mit Eifer und Fleiß klettert vielleicht sogar eine Schildkröte die Treppe hinunter.“
Frozone: „Ja, richtig. Das sähe ich auch gerne.“

utthita hp 07

Pokey: „Nun atme aus und strecke dein Bein zur Seite. Kippe deine Hüfte nach vorne (aufrecht), stehe gerade gegen den Zug von Bein und Rückgrat. Dann ändere dein drishti auf einen Punkt auf den Boden auf der linken Seite.“
Frozone: „Sei ehrlich. Glaubst du, dass Yoga mir helfen wird auf die Frauen einen guten Eindruck zu machen?“
Pokey: „Vielleicht. Wenn die Frauen nicht mitbekommen, dass du verheiratet bist.“

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Frozone: „Ach, ja. Danke für die Erinnerung. Für eine Minute war Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins geworden und ich konnte mich nicht erinnern, welchen Astralleib ich gegenwärtig bewohne.“
Pokey: „Oh mein Lieber. Du solltest den Mädchen an der Rezeption nicht glauben: Du solltest vor dem Unterricht keinen Pot rauchen.“
Frozone: „Entschuldigung, Pokey.“

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Pokey: „Jetzt atme aus und lasse des Bein nach vorne kommen. Lasse dich vorwärts fallen. Kinn in Richtung Schienbein für einen Atemzug. Dann lasse deinen Zeh los, lege die Hände auf die Hüfte und halte dein Bein für fünf Atemzüge hoch.“
Frozone: „Mann, ich habe nicht die Bauchmuskeln dafür!“
Pokey: „Ich glaube du hast die grundsätzliche Kraft dafür. Deine hippen Beugemuskeln sind kräftig. Läufst Du viel?“
Frozone: „Sch** der Papst in den Wald?“
Pokey: „Du wirst feststellen, dass die konsequente Aufmerksamkeit in dieser Übung diese Pose zur Verwirklichung bringen wird. Wie Du sehen kannst …“

utthita hp 10

Pokey: „ … obwohl man denken würde, dass mich einiges zu dieser Übung anatomisch unfähig macht, war ich fähig mit einigen Maßnahmen in diesem Asana erfolgreich zu sein.“
Frozone: „Ok, ich bin gebührend beeindruckt.“

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Pokey: „Erlaube mir, dir bei der anderen Seite zu helfen.“
Frozone: „Ok, Chef. Aber höre auf darauf herumzureiten, dass ich meine große Zehe packen soll. Diese Stoffschue gehen nicht ab, ohne dass ich meine ganzen Klamotten ausziehe. Und ich mache kein verdammtes Nackt-Yoga.“
Pokey: „Dann packe vielleicht die Seite deines Fußes. Aber für das nächste Mal empfehle ich nackte Füße und bequeme Shorts. Prana bietet schöne an.
Frozone: „Versuchst du jetzt Werbung in deine ehrwürdigen Lehren einzubauen?“
Pokey: „Sohn, ich kam, um bezahlt zu werden.“

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Pokey: „Sehr schön. Bleibe bei der Absicht, dein Bein fünf Atemzüge hochzuhalten.“

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Pokey: „Jetzt das Bein zur Seite auslegen und dein drishti nach rechts richten. Sehr gut!“
Frozone: „Du schaust mich nicht mal an! Woher willst du wissen, dass ich das sehr gut mache?“
Pokey: „Meine Zirbeldrüse, die Ephiphyse, an der Rückseite meines Hirn, ist eigentlich ein rudimentärer Augapfel.“
Frozone: „Was bist du eigentlich, eine Art prähistorischer Eidechse im Pferdegewand?
Pokey: „Nein, ich bin eine einfache Fernsehfigur. Aber mein Schöpfer hatte einige interessante Ansichten zur Evolution des uranfänglichen Bewusstseins.“
Frozone: „Das erklärt es natürlich.“

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Pokey: „Bringe einatmend dein Bein nach vorne zurück, atme aus und beuge dich ein letztes Mal vorwärts …“

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Pokey: „ … Hände an die Hüften. Halte dein Bein für fünf Atemzüge so hoch wie du kannst.“
Frozone: „Sage mir, warum ich mit meinem Bein in dieser Höhe nicht froh sein sollte. Wo ist der Punkt zu versuchen das Bein mit meinem Kopf zu treffen?“
Pokey: „Deine Haltung ist perfekt, so wie sie ist.“
Frozone: „He, mach mir hier nicht den Yoda. Mein kleiner tönerner Freund, ich weiß sehr gut, dass du kein gottverdammter Yoda bist.

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Pokey: „Bringe dein Bein in einer Ausatmung zurück auf den Boden, dann sind wir am Ende. Gute Arbeit, Superheld. Ich sehe eine große Zukunft für deine Yogapraxis.“

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Frozone: „Habe Dank, kleiner Zauberer aus Ton. Möge meine Kniesehnen morgen wie Scheiße weh tun.“
Pokey: „Ja.“

Alltags-BlümchenWas soll ich dazu noch sagen?

Ach ja. Ich wünsche mir mehr unverkrampften Umgang mit den Dingen 🙂

2 replies on “Eine Yoga-Haltung – <em>utthita hasta padangusthasana</em>, die Beinstreckung mit Hand im aufrechten Stand”

  1. Roland Wallner on

    Die Hand erfasst die große Zehe [Padangushtha = große Zehe]. Ich kann es auch nicht besser formulieren.

  2. Bravo, find ich super !

    Warum immer so verkrampft und freudlos ?

    Herzlichen Gruss

    Rita

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