Zehn Gründe für Yoga

Nachdem ich mein Soll an intelligenten(?) Albernheiten gestern gerne(!) „abgearbeitet“ habe, habe ich mein Feed durchgesehen. Unter den Massen von Beiträgen zum Thema Yoga vor allem aus der Blogwelt bin ich bei einem hängen geblieben, der mich heute morgen begleitet hat.

uebung Zehn Gründe für Yoga. Hängen bin ich geblieben, weil ich mich gefragt habe, wo der Beitrag meinen Yoga spiegelt.

1. Yoga ist zur Entlastung von Stress
2. – hilft bei der Schmerzentlastung
3. – verbessert die Atmung
4. – verhilft zu Flexibilität
5. – dient der körperlichen Stärkung
6. – hilft beim Gewichtsmanagement
7. – verbessert die Durchblutung
8. – hilft den Herzkranzgefäßen
9. – richtet die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart
10. – ist gut für den inneren Frieden

Acht von zehn Möglichkeiten sind also körperlich?

Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich halte alle diese Punkte für richtig. Aber um diese Dinge zu erfahren muß ich nicht Yoga praktizieren. Da reicht es, sich regelmäßig und relativ fordernd zu bewegen. Nr. 1 bis 8 der Gründe für Yoga kann völlig zwanglos und bequem, weil ohne Anspruch an den Geist, etwa durch Walking abgedeckt werden. Dafür brauche ich keinen Yoga.

Zwei Gründe bleiben, die sich nach innen und auf die Achtsamkeit richten. Schade eigentlich. In mir bleibt nach dem Lesen dieser Aufzählung irgendwie das Gefühl, dass ich mit diesem Bild von Yoga genau so gut das Deutsche Sportabzeichen verkaufen könnte. Das ist auch gut, aber eben etwas anderes als Yoga.

Für mich ist und bleibt beim Yoga entscheidend: Yoga ist ein umfassender Weg. Der Yogaweg ist das Bemühen meine körperlichen und geistigen Aktivitäten in eine Richtung zu lenken. Das Ziel ist es in die umfassende Ruhe zu kommen, die nicht zwischen Körper und Geist unterscheidet und nicht zwischen innen und außen. Yoga umfasst Lebensführung, körperliche Übung und geistige Praxis zusammen. Keines von diesen Dingen alleine.

halmYoga ist der innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen. Dann ruht der Sehende in seiner Wesensidentität.

yogas-citta-vrtti-nirodhah. tada drastuh svarupe’vasthamam klingt das auf Sanskrit in den Yogasutren des Patanjali (Kap. 1 Sutra 2 und 3, die Übertragung stammt von von Bettina Bäumer nach Deshpane).

fotos: Paha L, tdenham735 / stockxpert.de;

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert