Wir machen den Schmonzes hier völlig freiwillig

freiwillig30kmThomas Hegenauer von http://www.lebenswert.de hat heute seinen Newsletter rausgebracht.

Nun bekomme ich viele Newsletter und ich muß gestehen, eine Reihe lese ich nicht mehr. Nur aus Bequemlichkeit melde ich mich auch nicht ab. Bei deutlich über 300 Spam-Mails am Tag, die bei mir aufschlagen, ist es weniger Aufwand die Flut einfach mit dem Unsinn wegzuklicken und nur das aufzumachen, was mich erfahrungsgemäß wirklich interessiert und – wie in dem Fall – immer wieder fesselt.

Den Newsletter habe ich mal angehängt. Weil er unter anderem zu einem Thema passt, was mich im Moment bewegt. Ich tue mal wieder zuviel. Zuviel Arbeit, zuviel Ehrenamt, zuviel Bloggen, ich könnte stundenlang stöhnen über die ganze Überlast, die mich beschwert und hindert… und dann kommt Thomas Hegenauer und sagt mir: „Wir machen den Schmonzes hier völlig freiwillig.“ – Ok, er hat gerade andere Klagen im Visier aber ….

Recht hat er …

foto: Götz Friedrich / pixelquelle.de

Hier ist also der Newsletter von Thomas Hegenauer … abonnieren kannst Du ihn unter http://www.lebenswert.de/

Alltags-Blümchen

Mein letzter Rundbrief hat eine gigantische Woge an
Rückmeldungen ausgelöst. Scheinbar traf ich ein Thema, das
viele von uns bewusst oder unbewusst beschäftigt.

Hier kannst du ihn noch einmal nachlesen:
http://www.lebenswert.de/061027.shtml

Kurz zur Erinnerung:
Im Rundbrief spreche ich an, dass wir mittlerweile kaum
etwas über unsere Vorfahren wissen und unsere echten
Wurzeln. Vielmehr besteht unsere Geschichte nur aus den
Schlachten irgendwelcher Römer und unsere Geschichten
(Religion) sind diejenigen eines ganz anderen Volkes, das
weit von hier seine Ursprünge hat und seine ganz eigenen
Geschichten, die mit uns wenig zu tun haben.

Heute knüpfe ich direkt an meinen letzten Brief an.
Aber was soll ich schreiben?

Noch einmal, wie teuflisch die Institution Kirche vorging
und es immer noch tut?
Das hatten wir schon, da kommt nichts Neues mehr.

Oder wie man grosse Mühen unternimmt, das Volk in Angst und
Unsicherheit zu halten, um somit am ferngesteuerten
Konsumenten gut zu verdienen?

Wisst ihr was, liebe Leser – den Quatsch könnt ihr woanders
lesen. Es gibt unzählige Publikationen von
„Weltverbesserern“ oder „Zustandsverbesserern“ im
deutschsprachigen Raum und alle tun sich sehr leicht damit,
„dem anderen“ das Böse vorzuwerfen. „Der andere“ ist eben
die Kirche, und der Staat an sich, die Mächtigen, die
Konzerne und wer es speziell braucht, für den gibts noch
Geheimbünde und dergleichen.

Diese Publikationen haben alle Recht, finde ich.
Das hilft aber auch nichts.

Es ist so einfach, über „die da oben“ zu schimpfen und sich
als das arme, ausgebeutete Opfer zu fühlen, dem man seine
Geschichten und seine Identität geraubt hat, um ihn zum
verängstigten Sklaven einer Konsumdiktatur zu machen.

In dieser Geschichte aalen sich tausende Menschen bei uns.

Das kann man machen – doch man dreht sich dabei nur im Kreis
und endet wieder am Anfang.
Viele wollen es auch gar nicht anders. Ist OK.

Vor ein paar Tagen sah ich endlich einmal klar, was
mir schon lange bewusst war. Bisher konnte ich es leider
nicht in Worte fassen, denn es schien irgendwie neblig zu
sein und ungreifbar.

Eigentlich ganz einfach:

Wir machen den Schmonzes hier völlig freiwillig.

Zum ersten Mal erkannte ich das, als ich wieder einmal mit
jemandem über die Steuern lästerte. Eines der
Lieblingsthemen von uns Unternehmern wahrscheinlich.

Mein Gegenüber also legte los mit allen Argumenten, die
schon lange bekannt sind.
Arbeit lohnt sich nicht in unserem Land, Bürokratie
behindert Eigeninitiative blabla.

Da sah ich etwas und sagte:
„Wir machen das doch freiwillig. Niemand zwingt uns dazu, so
einen Haufen Geld zu verdienen, dass wir viel Steuern zahlen
müssen. Es steht uns frei, in einem kleinen Haus zu wohnen
mit allem, was es an Komfort so gibt. Wir hätten Zeit und
alle finanziellen Mittel, die wir brauchen – und müssten nur
sehr wenig Steuern bezahlen, weil wir nur ein kleines
Einkommen hätten.“

Mir hat damit noch NIEMALS jemand widersprochen.
Denn eigentlich weiss es jeder Unternehmer, dass er sich
abrackert nur für sich selbst. Aber das würde ja bedeuten,
dass man seine eingetretenen Pfade einmal überdenkt?
Oh, das könnte unangenehm sein – also schimpft man lieber
über zu hohe Steuern, Bürokratie und ignorante Politiker.

Wer das nicht will, der hat die freie Wahl, dem zu entgehen.

Auch alles andere ist selbst gemacht:
Du ärgerst dich über Steuern, Bürokratie, Konsumwahn,
Mobilfunkmasten?

Dann kündige doch einfach.
Verkauf deinen Ramsch, den du ja angeblich gar nicht
brauchst und ziehe um in ein Land, wo man für einen Euro pro
Tag alles zum Leben nötige bekommt.
(P.S: Ein Toilettensitzwärmer gehört nicht zum Grundbedarf
eines menschlichen Wesens.)

Du wirst es kaum glauben – die Welt ist voll von solchen
Ländern. Sie sind die Norm – WIR sind die Ausnahme.

Oder kauf/bau dir eine Hütte in einer abgelegenen Gegend im
geliebten Deutschland. Immobilienpreise sind wirklich
günstig, wenn man keine Autobahn, keinen Flughafen und
keinen Supermarkt in der Nähe braucht.

Verzichte auf Zentralheizung und schlage dein Brennholz im
nahen Wald selbst. Verzichte auf fliessend Wasser und hol
jeden Tag was aus dem Brunnen oder einer Quelle, verzichte
auf Strom, mach Kerzen an.
Bau dein Gemüse selber an, halte dir ein paar Hühner.

Unter diesen Bedingungen bekommt jedermann auch im teuren
Deutschland ein Dach über dem Kopf.

Endlich:
Keine Bürokratie mehr, absolut 0% Steuern, keine
Krankenversicherungspflicht mehr, keine idiotische
Arbeitslosenversicherung – absolute Freiheit, wenn man so
will.

Niemand wird dich am Telefon nerven, denn du hast keins.
Der Computer spinnt nie wieder, denn du hast keinen.
Das Fernsehprogramm ist dir völlig egal – du hast keinen
Fernseher, zahlst keine Rundfunkgebühren und brauchst keine
TV-Zeitschrift.

Der hohe Benzinpreis ärgert dich?
Dann verkauf dein Auto, hol dir ein Fahrrad und sorge dich
nicht länger darum.

Um es also ganz deutlich zu machen:

Ja, man kann über „die da oben“ lästern. Das ist einfach,
sie bieten genug Angriffsfläche.

Doch all das ist nur Täuschung, wenn man den wichtigsten
aller Punkte ausser Acht lässt:

Es steht dir jederzeit frei, ein anderes Leben zu führen.

Wenn du willst, lässt du schon morgen alles hinter dir, was
dich angeblich ach so stört.

Es scheint dir ja sehr gut zu gefallen, wenn du es nicht
loslassen willst.

Wenn es dir gefällt, warum beschwerst du dich dann?

Auch ich stelle mir diese Frage.
Die Antwort ist nicht schön.

Der November ist vielleicht der beste aller Zeitpunkte, um
sich die Antwort einmal genau anzusehen.

Und die Hindernisse, die wir uns über die Jahre so sorgsam
aufgestellt haben. „Ich tu es für andere…“, „Familie“,
„Partner“, „Ich kann ja nicht einfach…“ „Wenn ich erst…“
… alles so werthaltig wie ein dicker Novembernebel.

Habe ich schon erwähnt, dass ich es liebe, wenn die
Temperaturen fallen, die Nebel aufziehen und die Aktivität
sich aus dem Leben zieht?

Die perfekte Zeit, den kommenden Frühling vorzubreiten.

thomas

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