Kontakt zum Inneren behalten – dem Weg des Herzens folgen

In mir „arbeiten“  gerade ein paar Themen. Das finde ich spannend, denn im Moment ist sehr viel außerhalb meiner Yogapraxis und -tätigkeit zu tun. Einiges davon beschäftigt mich sehr stark und ist unangenehm, aber es sind gerade diese Dinge die meinen Tag nicht bestimmen. Die schweren Dinge nehmen durchaus ihre Raum ein. Aber es ist weitgehend der Raum, der diesen Dingen zukommt. Nicht mehr und nicht weniger. Im Moment ist es mir vergönnt von diesen unangenehmen Dingen des Alltags Abstand nehmen zu können. Es ist auch nicht das Gefühl da, diese wichtigen Dinge des Lebens unzulässig zu verdrängen oder links liegen zu lassen. Sie sind präsent, aber dominieren mich nicht.

Die Dinge auf die meine Gedanken immer wieder zurückkommen, sind eher die angenehmen. Ich genieße diese Zeit, denn mir ist sehr bewusst, dass es Zeiten gibt, wo diese Leichtigkeit – und gleichzeitig doch vorhandene Erdung auch in den unangenehmen Aspekten des Lebens – nicht vorhanden ist.

Kirschblüten

foto: Gerd Altmann / pixelio.de

Es sind Tage in denen ich erfahre, dass Jack Kornfield recht hat: Dem Weg des Herzens zu folgen bedeutet so zu leben, wie wir es in [der] Meditation erfahren – indem wir zulassen, dass das Gefühl der Freundlichkeit unser Leben durchdringt. Jack Kornfields Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens liegt schon länger in Reichweite meines Schreibtisches. Immer wieder schaue ich hinein und finde meist eine Stelle oder einen Satz, der mich fasziniert.

Das Geheimnis, warum ein Teil positiver Grundtenor im Leben gelingt, liegt wohl in der Tätigkeit des Zulassens. Denn eigentlich ist es kein großer Unterschied was sich in die Gedanken und Gefühle im Laufe des Alltags in Kopf und Herz einschleicht. Die guten Gefühle oder die Beschäftigung mit den negativen Aspekten des Tages und des Lebens sind beide möglich. Ob sich nun Schwer oder Leicht in den Vordergrund drängt, hängt damit zusammen, in welcher Grundstimmung wir uns befinden.

Diese Grundstimmung ist tatsächlich übbar. Es wird immer empfohlen jede Meditation damit zu beginnen sich in eine positive Grundstimmung zu versetzen. Auf Theresa von Avila geht der Brauch zurück, sich bei einer Meditation in die liebende Gegenwart Gottes zu versetzten. „Gott schaut dich liebend an“ wäre eine Vorstellung ganz in dieser Tradition die man z.B. als Mantra nutzen kann. Ob man diese christliche Vorstellung nutzt oder eine andere sich selbst wertschätzende Grundstimmung ist für den Effekt nicht ausschlaggebend. Wenn ich es schaffe der Welt und dem Tag in dieser Grundhaltung zu begegnen, dann kann es eigentlich nicht mehr schief gehen. Dann bekommen die Anforderungen den ihnen zustehenden Raum und ich kann die positiven Dinge auch zu lassen. Und wenn die Anforderungen eher unangenehm sind, ist das auch ok – aber die Gedanken müssen nicht mehr bei diesen Themen hängen blieben und ich kann mich ganz selbstverständlich aus dem Gedankenkarussell befreien und auch den angenehmen Themen den Raum geben, den diese nötig haben. Das ist nicht weniger als der Platz für die schwierigen Themen und der wirkliche Weg des Herzens.

Mich befreit das im Moment sehr!

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