Allein sein – Ruhe oder Einsamkeit?
Als selbstständig arbeitender Mensch, der meist mit sich selbst in seinem Arbeitszimmer sitzt und seine beruflichen Aufgaben löst, schleicht sich gelegentlich das Gefühl ein: Ich bin alleine!
Bin ich natürlich nicht. Meine Familie ist um mich, meine Auftraggeber kommunizieren mit mir, ich führe Gespräche per Telefon und Internet und treffe privat und in Kursen immer wieder Menschen. Aber es gibt eben hin und wieder das Gefühl des Alleinseins.
Der Grat zwischen Alleinsein, Einsamkeit und Isolation ist ein schmaler.
Wohin es geht ist eine Frage von Qualität wie ich die Zeit nutze, in der kein anderer Mensch um mich herum ist.
Fehlen mir die Menschen,
dann übe ich die Einsamkeit.
Fürchte ich die Zeit ohne Ablenkung,
bringe ich mich in die Isolation.
Genieße ich die Zeit mit mir alleine,
dann übe ich die Ruhe.
Zuviel alleine zu sein ist ungesund, aber wenn man niemals einen Augenblick hat an dem man für sich alleine ist, dann fühlt man sich leer, ausgelutscht und – paradoxerweise – einsam.
Und so lohnt es sich den Mittelweg zu suchen. Nicht zu viel alleine zu sein um nicht in die Einsamkeit und Isolation zu geraten. Und genug alleine sein um die Ruhe üben zu können.
Gelingt das, dann bekommt die Zeit des Alleinseins einen neue Qualität. Die stillen und ungestörten Augenblicke werden genussvoll und schätzenswert. Und die Zeiten der Gemeinsamkeit mit anderen Menschen werden kraftvoller, weil ich mehr in meiner Ruhe stehe.
foto: bf; Norbert Krüger / pixelio.de
Einsamkeit ist für mich ein Gefühl, was viel mit Unzufriedenheit zu tun hat.
Bin ich alleine in der Wohnung, suche ich oft den Kontakt zu anderen Menschen über das Telefon oden PC.
Sind andere Menschen, meine Familie, in der Wohnung empfinde ich es alleine im Zimmer als Ruhe, aber ich weiß, ich könnte jeden Moment reden.
Die Unzufriedenheit, die in einsamen Tagen aufkommt, begründet sich in der eigenen Welt der Kommunikationslosigkeit.
Einsam kann man auch sein, wenn man mit vielen Menschen auf den Marktplatz steht.
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