Achtsamkeit – Vertrauen (4. Beitrag)

Die Übung des Vertrauens ist der vierte Grundpfeiler der Achtsamkeit. Der dritte Beitrag war über „den Geist des Anfängers bewahren“.

Vertrauen

haendeBei der Übung des Vertrauens geht es um die eigenen Möglichkeiten, Fähigkeiten und das, was man mit der inneren Weisheit umschreiben könnte. Vertrauen in sich selbst also – Selbstvertrauen.

Dieses spezielle Vertrauen wagen und auch zu üben ist eines der schweren Dinge in der Meditation. Wenn man sich an die Achtsamkeit wagt, sei es in der Übung der Meditation oder wenn man versucht sie im aktiven Leben zu probieren, dann gibt es immer Zeiten des Zweifels. Schaffe ich das?

Die Achtsamkeit will nicht gelingen. Es stellt sich die Frage ob das alles einen Sinn macht. Denn wenn man sich selbst beobachtet, stellt man immer wieder fest, dass man gar nicht so achtsam ist, wie man gerne möchte. Macht die Meditation, meine Übungen und die Bemühungen einen Sinn? Macht mein Leben einen Sinn?

Fragen, die ganz unterschiedlich essentiell zu sein scheinen. Aber Fragen die sich auf dem Weg in ein bewußtes Leben immer wieder einstellen und brennen können.

Hier wird Vertrauen wichtig. Vertrauen darauf, dass der eingeschlagene Weg auch dann nach vorne bringt, wenn man in diesem Moment keinen Fortschritt sieht.

Neben dem Vertrauen darauf, dass der eingeschlagene Weg richtig ist gibt es noch einen wichtiges Aspekt. Vor allem in den Übungen, die zur Achtsamkeit führen sollen wie Yoga oder Entspannungstechniken, erhöht sich die Wahrnehmung für eigenen Körpers und somit auch der eigenen Person. Übt man viel, kann man sich selbst immer näher kommen. Und gleichzeitig stellt man fest, dass man von äußeren Autoritäten wie Lehrern, Schriften und natürlich auch den Alltags-Seiten immer unabhängiger wird.

umarmung-des-baumesIn der Praxis erhöht die Übungung die Chance nicht zum Selbsthilfe-Junkie zu werden, sondern Vertrauen in sein eigenes Selbst und somit in seinen eigenen inneren Lehrer zu entwickeln. Für mich ist die Idee des Vertrauens in der Achtsamkeit eine sehr tröstliche. Das Vertrauen in mich selber macht mich unabhängig von Religionen, Gurus, fremden Weisheiten.

Ich vertraue darauf, am Ende meiner Bemühungen zur Erfahrung des Eins-Seins mit dem was mich umgibt zu kommen.

fotos: Milton / pixelio.de; Wickelbär / photocase.de
Alle Beiträge dieser Reihe:
Übersicht – 1 – Nicht-Beurteilen – 2 – Geduld – 3 – den Geist des Anfängers bewahren – 4 – Vertrauen – 5 – Nicht-Greifen – 6 – Akzeptanz – 7 – Loslassen

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