Achtsamkeit – Akzeptanz (6. Beitrag)

Nach dem schwierigen Thema des Nicht-Greifens geht es weiter mit einem eher fassbaren Thema.

Akzeptanz

pflasterIch gebe gerne zu: Chronisch kranke Menschen, die mit ihren gesundheitlichen Problemen relativ gut klar kommen, sind hier im Vorteil. Sie haben die Akzeptanz zumindest in Bezug auf die Krankheit schon lernen müssen. Darum muß deine Wahrnehmung nicht die Selbe sein wie meine. Vielleicht fällt Dir ja genau diese Übung besonders schwer und andere, mit denen ich selber große Schwierigkeiten habe, sind genau die Übungen die Dir besonders leicht fallen. Es ist immer richtig mit den Tipps auf diesem Angebot vorsichtig umzugehen. Das ist hier ein Blog, keine Bibel 😉

Akzeptanz bedeutet die Dinge so anzunehmen wie sie sind.

Stärken, Schwächen. In der Akzeptanz macht das keinen Unterschied. Sie gehören zu mir.

mohnAkzeptanz macht auch keine Vorbedingungen. Das macht Akzeptanz im Miteinander zwischen Menschen zu einem mächtigen Werkzeug. Z.B. in der Partnerschaft sage ich nicht: „Du mußt Dich ändern, dann kann ich mit Dir umgehen.“ Sondern ich sehe die Stärken und Schwächen. Sie gehören zu Dir.

Akzeptanz macht keinen Unterschied zwischen Mir und Dir. Mit der selben Haltung mir der ich mir begegne, begegne ich auch den Menschen und Dingen um mich herum.

[Akzeptanz bedeutet] die Bereitschaft, Menschen und Geschehnisse möglichst unvoreingenommen, möglichst frei von eigenen Interpretationen zu betrachten. Ein klarer, von Ängsten und vorgefassten Meinungen ungetrübter Geist erkennt die wirklichen Anforderungen einer Situation ungleich besser und ist in der Lage, entsprechend zu handeln
(Kabat-Zinn, Gesund durch Meditation. 2., Aufl. (2006), Frankfurt (Fischer Tb., p. 53)

Die wirklichen Anforderungen sehen? Also hat Akzeptanz nichts mit Fatalismus zu tun, sondern mit einem klaren Blick für das, was notwendig ist. Akzeptanz verhindert nicht den Blick für Ungerechtigkeiten oder unterdrückt auch nicht den Wunsch nach Veränderungen. Aber sie schenkt mir eine klare Basis von der ich ausgehen kann.

Darum lohnt es immer wieder die Akzeptanz zu üben.

Alltags-BlümchenUnd im Gegensatz zu dem was ich am Anfang geschrieben habe. Sie ist nicht einfach.

fotos: cameraobscura, caprix / pixelio.de
Alle Beiträge dieser Reihe:
Übersicht – 1 – Nicht-Beurteilen – 2 – Geduld – 3 – den Geist des Anfängers bewahren – 4 – Vertrauen – 5 – Nicht-Greifen – 6 – Akzeptanz – 7 – Loslassen

7 replies on “Achtsamkeit – Akzeptanz (6. Beitrag)”

  1. Hallo Fes, Akzeptanz bringt einen Aspekt in die Übung der Achtsamkeit, der etwas damit zu tun hat, nicht in die Wertung zu gehen. Denn normalerweise neigen wir ja dazu die Dinge, die in uns und um uns passieren, mit einem Label zu besetzen. Gut! Schlecht!

    Wenn wir uns bewusst damit beschäftigen, diese Wertungen herauszunehmen, kommen wir der Achtsamkeit ein gutes Stück näher. Und Akzeptanz wird so ein Bestandteil der Übungspraxis.

    Viele Grüße

    Bernd

  2. nette homepage und auch text über akzeptanz. aber eben über AKZEPTANZ. mit achtsamkeit hat das alles so ziemlich garnichts zu tun. achtsamkeit heißt vor allem im moment leben, alle dinge die mit einem selber passieren und um einen herum geschehen zu registrieren.

  3. Pingback:“Im Alltag leben” - Blog » Blog Archive » Achtsamkeit - Loslassen (7. Beitrag)

  4. Pingback:“Im Alltag leben” - Blog » Blog Archive » Achtsamkeit - Vertrauen (4. Beitrag)

  5. Pingback:“Im Alltag leben” - Blog » Blog Archive » Achtsamkeit - nicht Beurteilen

  6. Ich denke man tut auch gut daran mit den Tipps in der Bibel vorsichtig, besser gesagt kritisch umzugehen.

    Nach christlichem Verständnis ist die Bibel Gottes Wort für Menschen. Die historische Forschung hat jedoch gezeigt, dass sie von Menschen für Menschen geschrieben wurde.

    Die meisten Schriften sind wohl so entstanden, wie jede andere Schrift auch entsteht – sie wurde geschrieben.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die meisten biblischen Autoren nicht im Traum daran gedacht haben eine Heilige Schrift zu verfassen.

    Immer waren es Menschen, die Gott sprechen ließen, aber immer zu einer bestimmten Zeit und aus einem konkreten Anlaß heraus.

    Schließen möchte ich meinen Kommentar mit einer indischen Weisheit:

    Gott schläft im Stein,
    atmet in der Pflanze
    träumt im Tier
    und erwacht im Menschen.

    Gruß
    Christa

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