„Yoga leben“ oder „Alltag leben“?
In der allgemeinen Hektik, die mich im Moment umgibt kam in den letzten Tagen gleich mehrfach die Frage auf, warum dieses Blog ‚Im Alltag leben‘ heißt und nicht irgend etwas mit Yoga im Titel führt. Alleine aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung wäre das doch sinnvoll.
Mag sein, dass man aus dem Blick von SEO hier wirklich schrauben könnte. Aber das Projekt zielt nicht auf Suchmaschinenoptimierung – übrigens Gedankengänge die mir im Zusammenhang mit der Anmeldung für diese Domän eher fremd waren. Es ging darum Ideen vorzustellen und zu entwickeln, die sich mit dem Leben im Alltag beschäftigen. Aufgrund meiner Vorbildung hatte das schon immer viel mit Entspannungsmethoden zu tun, von Anfang an auch mit Yoga. Im Moment ist Yoga sogar Hauptthema im Blog. Ein Blog erlebt aber im zeitlichen Verlauf Themenschwerpunkte und es ist durchaus möglich, dass in Zukunft die Schwerpunkte auch anders gesetzt (bzw. richtiger: benannt) werden.
Yoga ist bei mir nämlich immer ein Thema, auch dann, wenn es ganz anderes benannt ist. Denn Yoga ist für mich eine umfassende Lebenseinstellung, nicht nur wenn ich mich in der Praxis der Übungen oder bei der Auseinandersetzung mit den Inhalten damit beschäftige. Mit der Namensgebung „Im Alltag leben“ bin ich immer noch glücklich, auch wenn es vielleicht aus Sicht der SEO-Menschen optimierbar ist. Denn Yoga ist für mich gelebte Alltagsbewältigung.
In vielen Fällen wird Yoga in örtlichen, geistigen oder zeitlichen Schutzräumen praktiziert. Sei es an kloster- bzw. ashramähnlichen Orten vom Vorort-Yogazentrum bis hin zum riesigen Seminarhaus / Ashram von Yoga Vidya oder in (Ferien-)Kursen oder Wochenend-Seminaren, eventuell sogar in Indien oder auf populären Urlaubsinseln. Das halte ich für notwendig. Bestimmte Übungen kann man nicht ‚irgendwo‘ machen. Auch wenn man gelernt hat sich praktisch an jedem Ort der Welt, gleich ob vor der Tür wo einem eine Prüfung erwartet oder in der überfüllten Straßenbahn, fix zu entspannen. Gelernt hat auch ein wahrer Meister dieser Blitzentspannung sie im geschützten Bereich eines Seminares oder sonstigen Raumes, wo man so etwas ohne große Ablenkung üben kann. Im öffentlichen Raum kann ich es mir kaum vorstellen Körperübungen zu machen. Der Sonnengruss (surya namaskar) (hier mal als 3 D – Animation mit Chakren-Innenbeleuchtung 😉 [Link gelöscht]) an der Bushaltestelle würde zwar zu großen Aufsehen, aber kaum zum großem inneren Wachstum führen.
„Im Alltag leben“ steht dafür, den Yoga aus den Schutzräumen jeder Art heraus zu führen eben ins alltägliche Leben. Der Schutzraum ist nur die Basis. Der Kurs oder das Wochenende im Ashram nur ein Beginn. Entspannungsmethoden oder Meditation sollen nicht zur Weltflucht führen, sondern im Leben ihren Platz finden. Für mich ist der wahre Yoga immer der gelebte Alltag.
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