Starenkästen und Achtsamkeit
Heute morgen war ich mit dem Auto in der Stadt unterwegs. Auf einer großen Einfahrtsstraße drängelte hinter mir ein großer Sportwagen aus Südwestdeutschland (für Kölner … mit einem Kennzeichen aus dem Dorf). Nun, ich konnte dem Fahrer nicht helfen. Unsere Familienkutsche (liebevoll die französische Badewanne genant) nimmt einen gewissen Raum ein und vor mir gab es noch andere Autos. Aber es ist schon ein unruhiges Gefühl, wenn jemand versucht mit seinem tiefliegenden Gefährt ständig die hinteren Stossfänger zu kitzeln.
Nun … irgendwann wird die Straße dann zweispurig und hinter mir heulte ein Motor auf. Ein silberner Pfeil schoss links an mir vorüber und etwas weiter vor uns leuchtete der berühmte Blitz. Und in meinem Gesicht leuchtete wohl auch etwas auf. Ein vermutlich eher hämisches Grinsen habe ich mir sicher nicht verkniffen.
Gut. So habe ich etwas gelernt. Für meine eigenen Achtsamkeitsübungen habe ich wohl noch etwas Luft zu lernen. Immerhin haben mir aber die Übungen der letzten Zeit eine Antenne dafür geschaffen, wann ich z.B. in Schadenfreude verfalle. So gewinne ich die Freiheit sie anzunehmen oder abzulehnen. Vielleicht unnötig zu erwähnen, aber ich habe mich fürs Annehmen entschieden.
Bei der Weiterfahrt war ich dann etwas nachdenklicher. Wie ist das mit den Starenkästen. Im eigene „Revier“ kennt man sie in aller Regel. Nähert man sich ihnen, dann kontrolliert man automatisch seine Geschwindigkeit und nimmt wahr, was sich gerade beim Autofahren tut.
Vielleicht sollte man sich auch im alltäglichen Leben selber solche Starenkästen setzen. Markierungen im Alltag an denen man sich bewußt wird was man gerade tut. Markierungen die sagen: Achte mal auf deine Geschwindigkeit. Ist alles richtig? Und …
… brause hinter dem Starenkasten nicht gleich wieder los!
foto: Matthias Bozek / pixelio.de